"Im Mittelpunkt des Beitrags stehen MigrantInnen der zweiten und dritten Generation, die den Migrationsprozess nicht selbst erfahren haben, sich in ihrem Alltag und ihren Lebensentwürfen aber damit auseinandersetzen. In ihren transnationalen Bezügen verkörpern sie die 'Öffnung der Orte zur Welt' und die damit einhergehende Kosmopolitisierung des Alltags. Es sind 'postmigrantische' Rekonstruktionen und Strategien, in denen Zwischenräume, Überschneidungen und simultane Zugehörigkeiten den Blick auf eine neue 'Dynamik der Enträumlichung' richten und ein anderes Verständnis von Migration herausfordern. Konkrete biographische Beispiele von Jugendlichen zeigen, dass ihre Verortungsstrategien weit über das Lokale hinausreichen. Dabei verändern sich auch kulturelle Orientierungen und deren Bedeutung für biographische Entwürfe. Ihre kulturelle Praxis ist ein kreativer Akt, der eine besondere kognitive Beweglichkeit erfordert, nationale Denkmuster in Frage stellt. Das Alltagsleben in einer globalisierten Welt wird zum Experimentier- und damit zu einem (kulturellen) Lernfeld: Migration ist Bewegung und Bewegung heißt Bildung." (Autorenreferat)