Kants Argument zugunsten der Idealität und Subjektivität des Raumes stellt eine Erklärung dar für die Möglichkeit, Geometrie für die Kenntnis der Natur anzuwenden. Gemäß dem transzendentalen Idealismus können geometrische Sätze, die notwendig und a priori sind, auf empirische Objekte angewendet werden, weil der Raum auf das Subjekt zurückgeht. Kant entwickelte seine Konzeption des synthetischen Charakters der Geometrie im Gegensatz zu Leibniz' analytischer Auffassung, aber der Verfasser argumentiert, dass die Einführung nichteuklidischer geometrischer Strukturen eher Leibniz' als Kants geometrischer Konzeption entspricht. Der Verfasser behauptet weiter, dass Kants Theorie nach Einführung des Begriffs des physikalischen Feldes und der Anwendung nicht-euklidischer Raumstrukturen in der Relativitätstheorie vollkommen unhaltbar wird. Gegenwärtig kann nicht behauptet werden, dass ein euklidischer Raum, von dem wir sicherlich tin a priori Wissen haben, gleichzeitig die Struktur eines physikalischen Raumes bietet. Zudem widerlegt diese Schlussfolgerung Kants Theorie des Raumes als eine a priori Form menschlicher Anschauung.