Die Wirbelsäule ist die Hauptlokalisation von Skelettmetastasen. Diese sind die häufigsten malignen Läsionen der Wirbelsäule und Anzeichen eines disseminierten Tumorleidens. In Abhängigkeit von primärer Tumorbiologie, Prognose der Überlebenszeit, Vorliegen sensomotorischer Defizite, spinaler Instabilität und Gesamtzustand des Patienten muss eine onkologisch sinnvolle und patientengerechte Wahl des therapeutischen Verfahrens erfolgen. Die Etablierung ventraler und erweiterter dorsaler Zugänge und Resektionen sowie neuer Stabilisierungstechniken hat die Grenze zugunsten eines Wandels von konservativen Methoden zur primär chirurgischen Intervention verschoben. Verschiedene valide, prognostische Scores können als Basis für die Differenzialindikation zu verschiedenen chirurgischen Therapieverfahren herangezogen werden und eine individuelle Entscheidungsfindung erleichtern. Indikationen für chirurgisches Vorgehen bestehen bei einer Überlebensprognose von mindestens 3 Monaten, unbeherrschbaren Schmerzen, Progress spinaler Kompression, neurologischer Befundverschlechterung unter Radiochemotherapie, spinaler Instabilität und notwendiger histologischer Befundsicherung.