In dieser Arbeit werden innovative Ansätze zur individuelleren Tarifgestaltung in der deutschen Kraftfahrzeugversicherung untersucht. Verfolgt wird das Ziel der Ermittlung gerechterer Prämien im Sinne des Verbraucherschutzes sowie der Erreichung eines besseren Deckungsgrades aus Sicht des Versicherers. Dazu wird zum einen angestrebt, die Informationsasymmetrie zu verringern, indem Daten über den Fahrzeugführer, sein Fahrverhalten und seine Fahrzeugnutzung gewonnen werden. Zum anderen wird eine Optimierung des Schadenmanagements beabsichtigt. Es muss ein Trade-off zwischen der Umsetzbarkeit der Ansätze, ihrem Nutzen in der Kalkulation und nicht zuletzt dem Datenschutz gefunden werden. Im Zentrum der Analyse steht der Einbezug von Geschwindigkeitsabläufen, Beschleunigungsverhalten und Straßenartnutzung als Risikofaktoren für die Tarifkalkulation. Es lassen sich unterschiedliche Fahrprofile identifizieren, sodass im Zusammenspiel mit der Auswertung von Unfallstatistiken fahrverhaltensabhängige Risikowahrscheinlichkeiten festgelegt werden können. Sie stellen die Grundlage für eine tiefere Tarifdifferenzierung dar.