Die Energie sichtbarer Photonen und die zugänglichen Redoxpotentiale üblicher Photokatalysatoren schränken die Anzahl derjenigen Photoreaktionen ein, die durch sichtbares Licht angetrieben werden können. Da UV‐Anregung schädlich ist und häufig Nebenreaktionen auslöst, ist sichtbares Licht oder sogar NIR‐Strahlung vorzuziehen. Die Photochemie befasst sich momentan mit einer zweischneidigen Herausforderung, und zwar mit dem Wunsch, immer thermodynamisch anspruchsvollere Reaktionen mit immer kleineren Photonenenergien durchführen zu können. Das Akkumulieren der Energie zweier energiearmer Photonen kann dazu passende Lösungsansätze liefern. Obwohl die Multiphotonen‐Spektroskopie gut etabliert ist, haben Photoredox‐Synthesechemiker erst kürzlich begonnen, Multiphotonen‐Prozesse präparativ zu nutzen. Hier werfen wir einen kritischen Blick auf kürzlich entwickelte Reaktionen und mechanistische Konzepte, diskutieren einschlägige experimentelle Methoden und geben einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen dieses jungen Forschungsgebiets.