Als Rettungsassistent habe ich bei vielen Einsätzen den Eindruck gewonnen, daß Menschen, die selbst nicht körperlich verletzt worden sind, kaum oder überhaupt nicht beachtet werden. Dies gilt in besonderem Maße auch für Kinder, die Notfallsituationen beispielsweise als Zuschauer oder Augenzeugen miterleben: Für ihre Betreuung und insbesondere dafür, daß ihnen noch am Ort des Geschehens Psychische Erste Hilfe geleistet wird, fühlt sich in der Regel niemand zuständig. Dabei ist unumstritten, daß auch das bloße Miterleben von Notfallsituationen-unabhängig vom Erleiden eigener körperlichen Schädigungen-zu großer Betroffenheit führen und schwere psychische Folgen verursachen kann.
Die vorliegende Arbeit wurde daher als Ergänzung meiner erziehungswissenschaftlichen Diplomarbeit zur,, Psychischen Ersten Hilfe bei verletzten und akut erkrankten Kindern" verfasst. Sie entspricht formal und inhaltlich weitgehend meiner Dissertationsschrift mit dem gleichen Titel, die 2003 von der Fakultät für Humanwissenschaften und Theologie an der Universität Dortmund angenommen worden ist. Abweichungen haben sich nur durch eine redaktionelle Überarbeitung des Textes, einige Aktualisierungen im Literaturverzeichnis sowie die Kürzung des Anhangs ergeben.